In Nasca fliegen Einige über die berühmten Linien und Geoglyphen im Wüstenboden. Danach geht es über Ica mit einem kurzen Stopp in der Oase Hacachina weiter nach El Carmen. Von dort unternehmen wir einen Bootsausflug auf die Ballestas Inseln.
Morgens ist es bewölkt und es nieselt. Ein sehr untypisches Wetter für die Wüstenregion um Nasca. Der für den Morgen geplante Rundflug über die Nasca-Linien wird erst einmal auf später verschoben.
Noch in der letzten Nacht traf der Tieflader bei José und Patrick ein, verlud den Camper und fuhr mit dem Camper huckepack Richtung Lima.
Am Nachmittag trafen sie in der Fiat Werkstatt in Lima ein und haben so nun einige Tage Vorsprung. Schnell wird klar, dass die Kupplung defekt ist und getauscht werden muss.
Auf den ersten Blick noch schlimmer dran als die kaputte Kupplung sind die Kollegen auf dem Gräber-Feld in Chauchilla.
Durch das trockene Wüstenklima (außer wenn wir fliegen möchten!) sind die Mumien recht gut erhalten.
Am Nachmittag klappt es dann doch mit dem Rundflug.
Alle Flugwilligen dürfen sich die berühmten Nasca-Linien und Geoglyphen aus der Luft ansehen.
Noch heute geben sie viele Rätsel auf. Erich von Däniken hat mit seinen gewagten Theorien, die Linien seien Landebahnen für Außerirdische zu ihrem Bekanntwerden in der Welt beigetragen.
Der Kolibri. Maria Reiche meint, die Linien seien eine Art Kalenderanlage.
Auf alle Fälle ist es beeindruckend, die bizarren Darstellungen einmal selbst zu betrachten. Durch die Klimaänderung – es hat mittlerweile deutlich mehr Niederschläge als früher, sind die Linien übrigens in Gefahr.
Vom Flug kommen fast alle mit einem etwas mulmigen Gefühl im Magen zurück. Die Flugzeuge schaukeln eben doch recht ordentlich! Doch nach einem Pisco Sour im Pool ist das schnell vergessen!
Auch wenn wir eine Reise unternehmen und nicht auf Urlaub sind, ab und an darf man sich doch wie im Urlaub fühlen!
Am nächsten Tag verlassen wir Nasca.
Etwas, das ich mehr von der Autobahn in Deutschland kenne als von der Panamericana: Stau. Durch einen Erdrutsch stehen wir fast vier Stunden im Stau kurz hinter Nasca.
Dadurch sind wir recht spät dran und kommen ausgehungert in der Oase Huacachina an.
Dunkle Wolken begleiten uns auch an diesem Tag.
Wir bleiben noch ein paar Tage in der Wüste.
Wir übernachten in El Carmen. Durch eine eingestürzte Brücke wird die Anfahrt zum Übernachtungsplatz recht abenteuerlich.
Aber irgendwie finden alle den Weg zu der kleinen grünen Oase.
Sogar einen Pool haben wir und nutzen ihn fleißig.
Nach der komplizierten Anfahrt sind alle irgendwie gestresst. Da kommt die Pisco- und Wein-Degustation aus der Region Ica doch gerade recht! Und tatsächlich, einige Pisco Sour später landen wir im Pool.
Badehose und Bikini werden überbewertet. Wir baden heute einfach so, wie wir gerade angezogen sind. Der lustige Abend wird mir bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben! Toll, wenn man zwischendurch Quatsch machen darf, das tut einfach gut!
Am nächsten Tag fahren einige nach Paracas.
Von hier unternehmen wir eine Bootstour zu den Ballestas Inseln.
Dabei kommen wir auch an der Felszeichnung des Kandelabers vorbei.
Auf den Ballestas Inseln wird nach wie vor Guano, der Vogelmist, abgebaut. Und davon hat es hier wahrlich genug!
Der Geruch des Vogelkots mischt sich mit dem Parfüm der Seelöwen.
Mehrere Seelöwen-Kolonien tummeln sich hier.
Inkaseeschwalben.
Einfach mal chillen.
Das Meer ist schon ziemlich unruhig, kurze Zeit nach unserer Ausfahrt wird der Hafen geschlossen. Glück gehabt, dass wir noch fahren durften!
Die Dichte an Vögeln hier ist schon enorm. Tölpel, Kormorane, Pelikane und sogar ein paar Humboldt-Pinguine drängen sich auf den Felsen.
Auf der Rückfahrt legen wir noch einen Fotostopp bei diesem gestrandeten Schiff ein.
Auch der Plaza de Armas von Pisco statten wir einen Besuch ab.
Abends findet mal wieder ein gemeinsames Seabridge-Essen statt.
Eine Gruppe verwöhnt uns mit afro-peruanischen Rhythmen.
Wieso afrikanisch? Um Arbeitskräfte für die Baumwollplantagen zu haben brachte man damals Sklaven aus Westafrika in diese Regionen. Die Sklaverei wurde in Peru 1854 abgeschafft, aber der afrikanische Einfluss ist bis heute sichtbar.
Es hat hier deutlich mehr dunkelhäutige Menschen als anderswo in Peru und sie haben den Rhythmus im Blut!
Auch das Essen ist anders als im restlichen Teil Perus. Picarones, eine Nachspeise aus Kürbis, Süßkartoffel, Mehl und Hefe wird frisch im Fett ausgebacken und schmeckt viel besser, als es jetzt klingen mag.
Die Musik sorgt für gute Laune.
Die Musiker und Tänzerinnen bereiten uns einen tollen Abend in dieser lauen Sommernacht.