Unsere Camper stehen windgeschützt zwischen den hohen Pappeln zwischen der Arena und dem kleinen Fluss.
Die Pampa ist weiter, flacher und größer, als sie sich die Meisten vorstellen können. Stundenlang fährt man geradeaus.
„In 354km am Kreisverkehr geradeaus fahren“ meldet uns das Navi, davor und danach ist nichts als endlose Weite. In Santa Cruz lebt im Durchschnitt gerade mal 1 Mensch pro Quadratkilometer. Da die meisten davon zusammen in den wenigen Städten leben, begegnet uns stundenlang außer ein paar LKWs keine Menschenseele.
Wir erreichen erneut die Atlantikküste.
Übernachten direkt am Meer ist immer etwas Schönes. In Südamerika ist das fast nirgends verboten. Hier kann man sie noch leben die große Freiheit, das, wofür doch der Camper steht! Leider sieht man dieses Jahr auch mehr Müll, als in den Jahren zuvor. Plastiktüten vom Winde verweht. Schade! Doch der Blick aufs Meer ist dennoch schön.
Unweit von unserem wilden Campingplatz liegt eine Seelöwenkolonie am Strand.
Ganz nahe kommen wir an die Tiere heran.
Böse oder müde?
Müde, denn das Leben als Seelöwe ist schon sehr anstrengend!
In Patagonien sind die Farben in der Dämmerung oft besonders intensiv.
Intensiv ist auch der Wind. Der hat es tatsächlich geschafft das Fenster (welches nicht einmal zu öffnen ging, es ließ einfach nur Licht hindurch) herauszulösen. Die Einzelteile flogen in hohem Bogen davon. Gabriel und Jean-Philippe sind nicht sehr begeistert von ihrer neuen Cabriolet-Sonder-Edition. Aber auch dafür werden wir eine Lösung finden und die zwei Brüder nehmen es gelassen. Zum Glück ist für die Nacht kein Regen angesagt und ein bisschen Frischluft hat noch niemandem geschadet!
Sonnenaufgang.
Auch morgens leuchtet der Himmel rot.
So beginnt man doch gern den Tag!
Der Wind begleitet uns noch immer und macht das Fahren durchaus zu einer anstrengenden Angelegenheit. Obwohl die Straße schnurgeradeaus führt, muss man ständig gegenlenken. Auch das Überholen der Lastwagen ist keine leichte Sache. Vorsicht ist geboten, damit wir sicher nach Feuerland kommen, und hoffentlich noch viel weiter!
Für zwei Nächte richten wir uns auf dem Campingplatz ein.
Wir unternehmen eine Bootsfahrt auf der Ría Deseado.
Dass das Meer hier 42km ins Landesinnere drängt und sich sozusagen ein Salzwasser-Fluss bildet, ist eine natürliche Einzigartigkeit und ein Habitat für zahlreiche Vögel.
Mehrere Arten Kormorane, Möwen und viele Vögel mehr nisten hier.
Ein Kormoran und zwei Meerschwalben
Eine Königsseeschwalbe
Ein Austernfischer
Hier ist richtig was los!
Wow, plötzlich tauchen ganz nah am Boot Delfine auf!
Mehrmals springen sie kurz aus dem Wasser, bevor sie sich wieder verabschieden.
Wir unternehmen einen Landgang bei einer Magellanpinguin-Kolonie.
Erinnerungsfoto mit den Pinguinen.
Stundenlang könnten wir den putzigen Tierchen zusehen. Bärbel war mit Hans schon mal mehrere Monate mit ihrem eigenen Camper in Südamerika unterwegs. Aber viele Ecken sind so schön, die kann man auch gut ein zweites Mal besuchen!
Anscheinend beruht die Neugierde auf Gegenseitigkeit. Die Pingus finden uns genauso interessant wie wir sie.
Sie reden bestimmt gerade über uns.
Die Magellanpinguine legen zwei Eier pro Jahr, wobei oft nur ein Pinguinbaby überlebt.
Das Pinguin-Männchen bereitet das Nest vor und das Pinguinweibchen kommt jedes Jahr zum gleichen Männchen zurück. Sie sind treue Gesellen die lieben Pinguine. Sympathische Tiere!
Schön war er dieser Ausflug in die patagonische Tierwelt! Und auch die nächsten Tage werden nicht langweilig werden. Morgen reparieren wir erstmal das Loch im Camper, denn ein Cabriolet-Womo mag ja in Südspanien eine tolle Sache sein, aber in Patagonien ist das eher suboptimal! Wie es weiter geht, könnt ihr dann im nächsten Bericht lesen. In diesem Sinne, lasst euch nicht vom Winde verwehen!