[ 48 ] gestrandet in Costa Rica wegen Corona Virus
Costa Rica hat eine unglaubliche Biodiversität. Wir sind dankbar, dass wir noch etwas von diesem vielfältigen Land sehen dürfen, bevor wir uns stationär für unbestimmte Zeit einrichten.
Am Morgen erleben wir eine sehr friedliche Stimmung am Fluss.
Heute startet ein Teil der Gruppe die Bootsfahrt durch die Mangroven, die die andere Hälfte der Gruppe bereits gestern unternommen hat.
Auch heute haben wir das Glück, viele Tiere zu sehen.
Aras im Flug, toll!
Im Anschuss fahren wir an die nahe Pazifikküste.
Hier gibt es einige Traumstrände zu entdecken.
Heute Nacht haben wir uns ein wenig aufgeteilt und übernachten an verschiedenen Stränden.
Campieren unter Palmen direkt am Meer.
Die Strände an der Pazifikküste sind auch bei Surfern beliebt.
Die Drohne eröffnet noch eine andere Perspektive.
Urlaubsgefühle, die den allgemein herrschenden Wahnsinn in der Welt für einen Moment vergessen lassen.
So ein Strandspaziergang ist schon etwas wunderbar Beruhigendes.
Sonnenuntergang am Pazifik.
Die Farben kommen erst richtig zur Geltung, als die Sonne bereits untergegangen ist.
Das sind doch Camper-Träume! So könnte es öfter sein, Übernachten am Traumstrand mit Blick aufs Meer.
Aufwachen zum Rauschen der Wellen.
Nochmal ein Spaziergang am Strand, bevor es in die Berge geht. Eine herrliche Art, den Tag zu beginnen!
Bei Ebbe kann man ziemlich weit gehen.
Fast könnte man noch hierbleiben, aber neue Abenteuer rufen.
Heute kommen wir nochmal auf 3.400m hinauf und durchfahren den Nebelwald Costa Ricas.
Wir übernachten bei einem Hotel- und Restaurant-Betrieb, der auch Kaffee anbaut.
Das Anwesen befindet sich an einem Stausee.
Wir stehen recht idyllisch auf einer Wiese. Hier könnte man es auch länger aushalten.
Ein kleiner See inmitten unseres Campingplatzes.
Luftaufnahme vom Übernachtungsplatz.
Am nächsten Morgen unternehmen wir einen Busausflug.
Die Landschaft gefällt uns. Es ist grün, sauber und ordentlich. Man sagt nicht umsonst, Costa Rica sei die Schweiz Mittelamerikas.
Mit dem Bus fahren wir auf den Vulkan Irazu.
Leider ist das Wasser des ehemals vorhandenen grünen Kratersees 2012 versickert.
Was kommt nun auf uns zu? Wie geht es weiter? Wie werden die Teilnehmer reagieren? Ich muss meine Gedanken erst einmal sammeln. Nach dem Mittagessen informiere ich über den aktuellen Stand der Dinge. Mit Costa Rica haben wir Glück im Unglück. Es ist das wahrscheinlich beste Land in Zentralamerika für dieses Szenario. Politisch stabil und demokratisch, angenehmes Klima, ein gutes Gesundheitswesen, es hätte uns schlimmer treffen können!
In Cartago sehen wir uns die Basilika an.
Eine Braut bereitet sich auf ihre Trauung vor.
Hier scheint alles noch ganz normal, aber wir wissen, wie ernst die Lage bereits in Asien und Europa ist und erahnen in etwa, was auf uns zukommt.
Die Basilika ist die Haupt-Sehenswürdigkeit in Cartago.
Bevor wir zurück zum Übernachtungsplatz fahren, besuchen wir noch den Markt.
Eine schöne Obst- und Gemüseabteilung gibt es hier.
Unterwegs legen wir einen Stopp ein. Als wir gerade die Aussicht genießen, lesen wir, dass Guatemala die Grenze ab sofort für alle Europäer dicht gemacht hat. Nicht nur für diejenigen, die in den letzten 30 Tagen in Europa waren, sondern für alle! Guatemala kann man nicht umfahren, wir müssen durch. Außerdem ist es nur eine Frage der Zeit, bis andere Länder nachziehen. Wer nach Panama möchte, muss sich einer 14-tägigen Quarantäne unterziehen. Mit anderen Worten: wir sind in Costa Rica gestrandet.
Wir decken uns ein. Bald werden wir anfangen, Lebensmittel auf Vorrat zu kaufen.
Für den Fall der Fälle stocken wir an mehreren Geldautomaten auch unsere Bargeldreserven auf, In Costa Rica bekommt man am Automaten nicht nur Colones, sondern auch US-Dollar.
Abends besprechen wir unsere aktuelle Situation. Wohnmobile in den Zollverschluss stellen und zurück nach Europa fliegen? Die Sache aussitzen? Wir wollen noch so lange reisen, wie es möglich ist und noch etwas vom Land sehen, Maria und ich erarbeiten ein Alternativprogramm und finden schöne Flecken, die wir noch besuchen können. Und sollte das irgendwann nicht mehr möglich sein, richten wir uns irgendwo häuslich ein.
Abends feiern wir Marieles Geburtstag. Sie zeigt per Projektor eine Auswahl ihrer Werke. Sie zeichnet wunderbare Bilder und zeigt Einblicke in ihre Bilder von Island, Afrika und nun auch von der Panamericana. Sie ist wirklich begabt. Im Anschluss erleben wir mit Fotos der bisherigen gemeinsamen Reise einen Rückblick und staunen, wie viel wir schon gesehen und erlebt haben!
Wir verlängern spontan noch um eine weitere Nacht und haben nun auch mal Zeit, uns die Umgebung näher anzusehen.
Ich spreche mit den Verantwortlichen hier und erkundige mich, ob wir hier die Zeit aussitzen könnten. Man ist sehr zugänglich und bietet uns Asyl an. Platz wäre genügend, man könnte sich verteilen. Wir hätten Wasser, Strom, viel Natur, Toiletten, eine Dusche und sogar Internet. Und wir wären aus dem Blickfeld, denn das Anwesen liegt abseits der Hauptstraßen.
Tagsüber lesen wir, dass auch die Grenzen zu Kolumbien zugehen. Maria wohnt dort und wir beratschlagen das weitere Vorgehen. Es wird in absehbarer Zeit zu einem Stillstand kommen. Dann müsste sie nicht unbedingt hier sein. Sie kann mich ja weiterhin aus der Ferne unterstützen per Telefon.
Sie verabschiedet sich von der Gruppe und packt ihre Sachen. Der Abschied fällt allen nicht leicht.
Wir fahren zum Flughafen von San José, der wie ausgestorben wirkt. Lange ist unklar, ob man sie fliegen und einreisen lässt. Der Flugpreis steigt um mehrere hundert Dollar in den letzten Stunden.
Da es nur Parkplätze mit Höhenbeschränkung gibt, parken wir direkt vor dem Flughafen. Die Polizei droht mit einer Buße, lässt uns dann aber doch gewähren. Mehrere Stunden stehen wir hier und da sowieso nichts los ist, stört es niemanden. Um 1 Uhr nachts ist klar, dass Maria fliegen kann. Das war eine ziemliche Zitterpartie.
Wie lange wir noch so unbeschwert reisen können, ist ungewiss. Manchmal ist es gut, dass man nicht weiß, was kommt. Wir ahnen alle, dass das Damokles-Schwert Corona-Virus über uns schwebt und es immer näher kommt…
Mit tausend Gedanken schlafe ich heute Nacht ein. Träume mich zurück an den Strand, in eine Welt, in der man noch mit Menschen ohne einen 2-Meter-Abstand reden konnte. Doch da ich ein grenzenloser Optimist bin, weiß ich, dass langfristig schon alles gut kommt. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Zyniker würden erwidern, „aber sie stirbt“, aber das lassen wir jetzt und bleiben positiv, was ihr, liebe Leser, auch tun solltet!