Inzwischen sind schon wieder einige Tage ins Land gegangen, und ihr fragt euch vielleicht, wie es uns ergangen ist und was wir den lieben langen Tag so treiben. Uns geht es nach wie vor sehr gut, sind bestens versorgt, gesund und munter und voll beschäftigt. Langeweile? Fehlanzeige! Aber macht euch am besten selbst ein Bild:
- Der Hotel- und Restaurantbetrieb ist mittlerweile offiziell geschlossen. Das kommt uns nur zu Gute, denn wenn Niemand von außen zu uns kommt, verringern sich die Ansteckungsmöglichkeiten natürlich enorm.
- Auch wenn das Restaurant offiziell geschlossen ist, werden wir dennoch abends bekocht. Ein täglich wechselndes Tagesmenü sorgt dafür, dass jeder selbst entscheiden kann, ob er im Camper etwas zubereitet, oder sich bekochen lässt. Wir haben etwas Abwechslung auf dem Speiseplan und das Restaurant kann noch einen Teil seiner Leute beschäftigen und generiert noch etwas Einkommen. Eine klassische Win-win-Situation.
- Jeden Morgen erwachen wir mit allerlei Vogelgezwitscher. Das klingt richtig paradiesisch und ich könnte mich wirklich daran gewöhnen.
- Um uns zu organisieren und verschiedenen Belange der Gruppe etwas zu koordinieren, haben wir ein 5-Gremium gebildet. Ich selbst nehme eine beratende Funktion ein. Das Gremium fungiert als Vermittler zwischen den Hausherren und den Teilnehmern, koordiniert Versorgung, Arbeitseinsätze und Unterhaltung und bemüht sich aufkommende Fragen zu klären. Sie tagen einmal die Woche.
- Jeden Freitag findet dann eine Zusammenkunft statt, wie das Briefing während der Reise.
- Viele melden sich zu ihren Themen zu Wort und setzen den Rest der Gruppe über den aktuellen Stand der Dinge in Kenntnis.
- Die Versorgung klappt nach wie vor bestens. Lebensmittel werden ans Tor geliefert.
- Costa Rica exportiert normalerweise viele tropische Früchte. Durch den Zusammenbruch des Transportwesens werden viele Plantagen ihre Früchte nicht mehr los und verschenken sie. So kommen wir in den Genuss von köstlichen Anananassen, die es so herrlich reif und süß nur in den Anbauländern selbst gibt.
- Walda und Walti haben sich unter anderem dem Thema Müllentsorgung angenommen und die Tonnen mit viel Liebe beschriftet.
- Wir diskutieren noch, ob das Fischen in die Sparte der Unterhaltung gehört oder unter Ernährung laufen soll.
- Wären wir auf den Fischerfolg angewiesen, wären wir alle wohl längst verhungert oder zumindest viele Kilos leichter. Dabei sieht das schon recht professionell aus!
- Aber was solls, eine schöne Abwechslung ist es auf alle Fälle, mit dem Boot auf den See hinaus zu fahren! Das steht nun jeweils für den Sonntag fest im Programm.
- Ole und Uta, die zwei Individualreisenden aus Zwickau haben sich wunderbar in unsere Gemeinschaft eingefügt. Sie sind immer gut drauf, sehr fleißig und reiseerfahren, was ihnen hier zu Gute kommt. In Kanada hatten sie bereits Erfahrungen beim Fischen gesammelt und so retten sie heute die Fischerehre!
- Zwei Fische beißen an, der Anfang ist gemacht!
- Der Gaswagen füllt unsere Propan-Reserven wieder auf.
- Das Projekt Gemüse-Garten schreitet ebenfalls voran.
- Beete aufschütten, Wege daneben anlegen, Mist als Düngemittel untermischen, Rechen, Unkraut jäten, so ein Garten gibt jede Menge Arbeit!
- So viele fleißige Hände, toll!
- Mariele hegt und pflegt ihre Babys, die vielen Setzlinge.
- Für die Gurkenpflänzchen werden die Eierkartons schnell zu groß, sie müssen umgepflanzt werden.
- Die ersten Gurkenpflanzen werden im Gemüsebeet eingesetzt. Doch schnell stellen wir fest, dass sie plötzlich so viel Sonne nicht vertragen, die Blätter verbrennen geradezu.
- Als Reaktion beschließt die die Garten-Fraktion, die Pflanzen mit einem Tuch zu schützen. Das Projekt Garten ist ein Experiment, da keiner von uns damit so wirklich Erfahrung hat. Mal sehen, ob wir irgendwann etwas ernten können!
- Die Gastgeber laden uns alle zu einem Grill-Nachmittag ein. Victor kümmert sich um die Grills, oder besser gesagt ums Fleisch.
- Fast wie eine Garten-Party Zuhause!
- Danke Silena und Stefan für die Einladung!
- In Deutschland darf man derzeit nur eine nicht im selben Haushalt lebende Person treffen und wir sitzen ganz entspannt mit 30 Leuten zusammen. Was für ein Privileg in diesen verrückten Zeiten.
- Silena erzählt uns in perfektem Schweizer-Deutsch, dass sie sehr froh ist, dass wir alle hier sind und rührt uns alle sehr.
- Sie ist dankbar für die vielen Arbeiten, die wir erledigen. So zum Beispiel in Monicas Nähatelier.
- Klaus hat zwei alte Nähmaschinen wieder in Gang gesetzt und seitdem stehen sie kaum still. Monica ist Profi und näht für alle Masken aus Stoff.
- Darüber hinaus bekommt sie von Silena viele Aufträge, Vorhänge für die Ferienwohnungen und den Zug, Kleider, die ihr selbst zu groß geworden sind usw.
- Dem Unkraut geht es an den Kragen! An vielen Stellen werden Beete und Wege wieder schön gemacht.
- So kommen die Blumen wieder richtig zur Geltung!
- Eine anstrengende Arbeit, die komplett freiwillig ist. Wie alles, was wir hier tun.
- Nach zwei Wochen Quarantäne ist die Erleichterung groß: wir sind alle gesund! Das muss natürlich gefeiert werden.
- Monica hat für uns alle Schutzmasken aus Stoff genäht, die sie uns heute überreicht. So einfach kann man Klaus zum Schweigen bringen.
- Küssen zu Corona-Zeiten. Besondere Zeiten verlangen besondere Maßnahmen. Verhütung 2.0.
- Prost. Und wie trinkt es sich so mit Maske?
- Ihr seht schon, wir lassen uns die gute Laune nicht verderben!
- Nun sind wir bestens gewappnet für den nächsten Einkauf und den damit verbundenen Kontakt mit der Außenwelt. Und sollten unsere Bargeldreserven knapp werden, könnten wir so zur Not auch noch eine Bank überfallen.
- Es wird ein ausgelassener Abend. Ein ganz normaler Abend mit etwas Gin Tonic, Musik, Tanz, Gesprächen und viel Lachen. Ein augenscheinlich normaler Abend, der in den heutigen Zeiten Seltenheitscharakter besitzt, wenn man die weltweit herrschenden Kontakt- und Versammlungsverbote so anschaut. Umso mehr wird uns bewusst, dass wir es einfach sehr gut getroffen haben!
- Während um uns herum die Welt stillsteht, leben wir in einem kleinen Paradies. Wollen wir hoffen, dass das Paradies auch weiterhin paradiesisch bleibt und sich die Welt allmählich wieder normalisiert.